B-Tight – einst Teil des Aushängeschilds von Aggro Berlin, dem ehemaligen Berliner Hip-Hop Label. Bekannt wurde es einer breiten Masse vor allem durch die “Skandal- und Rüppelrapper” Sido, Fler, Bushdio – und eben B-Tight. Doch diese Zeiten sind seit Jahren vorbei, seitdem ist es um den Berliner ruhig geworden.
Bis er sich kurz vor den Bundesvision Song Contest 2012 mit einem Cross-Over-Album zurückmeldete und auch mit seiner ersten Single “Drinne” daran teilnahm. Das gleichnamige Album “Drinne” ist vor allem eine Verschmelzung von Rock und Hip-Hop – und funktioniert, um es vorweg zu nehmen, ziemlich gut. Die Beats sind schnell, hart und laden zum Pogen ein, der Rap fügt sich problemlos ein, die Hooks sind melodisch und zum Mitsingen geeignet. Viele der 19-Tracks entstanden in Kollaboration mit Christoph v. Freydorf, der auf “Fame” mitunter sein Meisterstück gefunden hat.
“Mary Jane” – eine Hommage an bewusstseins-erweiternde Substanzen, findet Unterstützung von B-Tight’s altem Wegkollegen Sido, welcher in der Hook über schrillen Gitarren-Riffs rappt: “Ich mach es klein und dann pack ichs ein. Ich hol ganz tief Luft, denn ich will Hacke sein. Es wird nicht alle gehen, ich hab ‘nen ganzen Sack dabei. Ich bin unfassbar high.”
Wenn es etwas mehr Partystimmung bedarf, sollte man sich “Tittenmaus” oder “Sie verführt mich” zu Gemüte führen, die vor allen Dingen durch die Atmosphäre und die eingängigen Refrains zum Ohrwurm werden. Das Gesamtwerk jetzt aber als deutschen Rock zu bezeichnen wäre doch zu einfach, hier hat B-Tight mit “Drinne” etwas Neues geschaffen, das meiner Meinung nach eine gute Grundlage für ein noch durchdachteres Album ist und somit auf einen Nachfolger hoffen lässt.
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